Dienstag, 7. Oktober 2014

Helmut Göring (1917-2013) und seine Schüler

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Helmut Göring, ohne Titel, Acrylmalerei auf Holz, 1992, Foto: TGR

Am Sonntag, den 5. Oktober 2014, wurde im Kulturzentrum Herrenhof Mußbach bei Neustadt an der Weinstraße die mit 63 Exponaten umfangreichste Ausstellung mit Werken des Kaiserslauterer Meisters gezeigt, von dem einzig 1969 in der Pfalzgalerie Kaiserslautern eine vergleichbare Retrospektive zu sehen gewesen ist.

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Anne Göring, die Witwe des Künstlers im Gespräch mit TGR, Foto: Reinhild Schreiber

Was die Mußbacher Retrospektive besonders auszeichnet ist allerdings, daß die Werkschau sehr zahlreiche und z.T. auch großformatige Werke aus den - wie alle erstaunt registrierten - späteren Jahrzehnten des künstlerischen Schaffens von Helmut Göring präsentiert und dies gibt der Ausstellung eine einmalige Kraft und Vitalität (Kuratoren: Otfried H. Culmann und Werner Korb). Man kann deutlich sehen, wie nahe Görings späteres Schaffen noch seinen frühen Wurzeln bei Max Ernst und Paul Klee ist und dies erst macht die Sache rund.

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Drei Werke von Helmut Göring, Foto: Otfried H. Culmann

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Die Laudatio hielt Peter Gängel, ebenfalls ein durchdachter und runder Beitrag zur Veranstaltung, der alle 14 Göring-Schüler ansprach, Foto: TGR

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TGR in seiner Koje mit dem großen Pastell und den zwei Studien mit den Korrekturen von Helmut Göring 1969, Foto: Reinhild Schreiber

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Norbert Roth neben der Zeichnung von TGR, der ihn 1969 porträtierte, Foto: TGR

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Die Keramikmeisterin Lotte Reimers zu Besuch bei TGR, Foto: Volker Koehl

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TGR mit dem Maler und Zeichner Kurt Wilhelm Hofmann, Foto: Reinhild Schreiber

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Gruppenfoto einiger Göring-Schüler mit Anne Göring. Hintere Reihe von links: Gernot Rumpf, Otfried H. Culmann, Valy Wahl, Werner Korb, Rolf Fleckenstein, Hans Günther Ray Sommer; vordere Reihe von links: Edgar Blum, Wolfgang Schwehm, Anne Göring, Thilo Götze Regenbogen. Foto: Reinhild Schreiber

Die Ausstellung in der Kunsthalle des Herrenhof Mußbach zeigt Arbeiten von Edgar Blum, Otfried H. Culmann, Rolf Fleckenstein, Helmut Göring, Thilo Götze Regenbogen, Bernd Kastenholz, Werner Korb, Bernd Müller Dennhof, Gernot Rumpf, Stefan Runge, Wolfgang Schwehm, Friedrich Weschmitt, Hans Günther Ray Sommer, Valy Wahl und Edgar Winkelmann. Sie ist damit die nicht nur die erste Ausstellung der Göring-Schüler, sondern Dank der kuratorischen Recherche und Kontaktpflege auch die erste von drei Generationen dieser Schüler!

Ab Mittwoch sind außerdem zwei weitere Werke von Thilo Götze Regenbogen aus seiner ars phantastica-Werkphase Teil der laufenden Ausstellung, darunter ein Blatt aus dem Traumfährte-Zyklus (1970):

Foto-TGR-bis-220814-009-kl Foto: TGR

Dieses aktuelle Installationsfoto sandte freundlicherweise Werner Korb:

DSCN9783_2-klFoto: Werner Korb

Die Ausstellung in der Kunsthalle des Herrenhof ist so+fei 11-18 Uhr, mi 18-20 Uhr und sa 14-18 Uhr geöffnet und endet am 26. Oktober 2014.

Das im Link unten erwähnte Fundus-Heft "21 Notate" von TGR zu Helmut Göring 1966-1971 liegt am Empfang auf. Es sind die letzten verfügbaren Exemplare dieser ersten sowohl persönlichen wie wissenschaftlichen Sicht auf den Meister und Anreger an der Werkkunstschule Kaiserslautern! Hier in der zweiten Auflage mit zahlreichen Ergänzungen auf 24 Seiten.

Links:

http://www.herrenhof-mussbach.de/index.php/range.listevents/-

http://www.herrenhof-mussbach.de/index.php/events/icalrepeat.detail/2014/10/05/640/-/helmut-goering-und-seine-schueler

http://tgregenbogen.twoday.net/stories/603125466/

Montag, 1. September 2014

Zu den Inhalten, Perspektiven und Zukünften des Gesamtbestandes

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Feldbefreier-Vitrine zu Rolf Schwendter (1939-2013) und Mascha Grüne (Detail), Foto: EygenArt Verlag TGR 2014

Sammlung Thilo Götze Regenbogen (STGR)

Zu den Inhalten, Perspektiven und Zukünften des Gesamtbestandes

Zu den Inhalten

Die Inhalte der Sammlung resultieren sämtlich aus einer bestimmten Lebenspraxis. Ich habe mir angewöhnt, von drei Hauptbereichen in meinem bisherigen Leben zu sprechen: Spiritualität-Buddhismus, Forschung-Wissenschaft, Gestaltung-Kunst. In allen habe ich über Jahrzehnte Erfahrungen mit Menschen, Regeln und Kommunikationsformen gesammelt, die meine weiteren Schritte mitbestimmt haben.

Während meines Studiums von Spiritualität-Buddhismus habe ich niemals auf Dauer Funktionsstellen in den Gemeinschaften angestrebt, in denen ich studiert und praktiziert habe. Erst in Raum 1 habe ich schrittweise die Funktion des Lehrers und Leiters der "Ökumene der Unbefangenheit" eingenommen. So kann ich mich jetzt institutionell auf keinen externen Organisationszusammenhang stützen.

Während meiner Arbeit im Bereich Forschung-Wissenschaft habe ich niemals länger akademische Ambitionen verfolgt, so daß der überwiegende Teil meiner Forschung und ihrer Ergebnisse frei bestimmt werden konnte und selbst finanziert werden mußte. Auch hier kann ich mich also für die Zukunft nicht auf externe Institutionen wie etwa Universitäten stützen.

Während meiner Arbeit als Künstler im Bereich Gestaltung-Kunst habe ich niemals länger versucht, ein Teil des Kunstmarkt-Geschehens zu werden, mich dessen Regeln zu beugen. Meine Bemühungen folgten den Prinzipien von Selbstorganisation, Selbstrepräsentation, Aktivitäten als Produzentengalerie etc., zuletzt im Zusammenhang des Raum 1 Forschungsinstituts für Gegenwartskunst (1991-2003 in Kriftel, seit 2003 in Hofheim am Taunus).

Es ist also keineswegs zufällig, daß zum Bestand der Sammlung auch das Archiv Alternativkulturen gehört. Meine gesamte Lebenspraxis und die Arbeit in den drei genannten Feldern war auf die Entfaltung alternativer Lebensweisen gerichtet.
Die Forschungsresultate und Sammlungen zu den Weisheitsüberlieferungen in Kunst und Kultur der Moderne seit 1800 stellen den Zusammenhang dieser Bemühungen mit Geschichte und Gegenwartskultur her.

Sammeln und Bewahren, Forschen und Gestalten haben in diesem aufgezeigten Kontext stattgefunden und es ist mein Wunsch für die Zukunft, daß dieser Kontext für andere Forscher, Gestalter und Sammler bewahrt werden kann. In dieser Zusammensetzung und mit diesem Gehalt ist die Sammlung weltweit einmalig.

1.9.2014, TGR

Zu den Perspektiven

Meine Recherchen während der letzten 12 Jahre haben ergeben, daß ein Erbe für den Gesamtbestand der STGR nicht gefunden werden konnte und daß die bestehenden Bibliotheken, Stiftungen und Archive historisch nach Sparten und Themen aufgestellt sind. Wir haben daher eine Synopse zu den verschiedenen Inhalten und deren Perspektiven erstellt und veröffentlichen diese hier, um auch Interessenten an Teilen der STGR Anfragen zu ermöglichen, die eine Teilübernahme von Beständen betreffen (durch Erwerb, als Leihgabe oder Schenkung). Hierzu ist auf Wunsch auch die Zusendung größerer Abbildungen der Synopsen möglich. Anfragen bitte zunächst per Mail an tgr@tgregenbogen.de.

Stand: 13.10.2014, TGR

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Donnerstag, 5. Juni 2014

Die Tibet-Woche im Museum Angewandte Kunst Frankfurt am Main

Foto-TGR-bis-300514-030-kl Peter Mauch im Gespräch mit Gästen zu seiner Sammlung, Foto: Thilo Götze Regenbogen.

Das Frankfurter Museum Angewandte Kunst hat in Zusammenarbeit mit dem ebenfalls in Frankfurt am Main ansässigen Tibethaus Deutschland e.V. den Besuch Seiner Heiligkeit, des 14. Dalai Lama von Tibet in Frankfurt zum Anlaß genommen, vom 13.-18. Mai 2014 eine Ausstellung tibetischer Teppiche zu zeigen und während der Dauer dieser Präsentation ein eintägiges Symposion abzuhalten zu Fragen der tibetischen Kunst und Kultur im Kontext der Gegenwart.

Die Ausstellung zeigte unter dem Titel „Tibet, ausgelegt“ die einzigartige Sammlung tibetischer Teppiche der Sammlung Peter Mauch, welche vom Sammler auch ausführlich eingeleitet und erläutert wurde (1). Die vielfältige Symbolsprache dieser Teppiche, Satteldecken und Kissenbezüge wurde in einer Handreichung entschlüsselt. Im Zentrum der Auslage stand dabei ein großer Teppich, der sehr außergewöhnlich, in zweifacher Form das Symbol unaufhörlichen Werdens (rgyon-k’yil oder gakhil) zeigt (2), welches sich auch als Schmuckelement auf den großen tibetischen Stieltrommeln findet oder heutzutage noch in den Nationalflaggen und Emblemen von Sikkim und Bhutan. Im Glossar zur Ausstellung heißt es zudem, dieses "Rad der Freude" stehe "für die ursprüngliche Energie" und für die Untrennbarkeit von Grund, Pfad und Frucht in den höchsten Lehren der tibetischen Weisheitsüberlieferung, dem Dzogchen.

Foto-TGR-bis-300514-024-kl Foto: Thilo Götze Regenbogen

Eine Vortragsreihe am 17. Mai machte zudem die Hintergründe tibetisch-buddhistischen Kultur- und Kunstverständnisses deutlich. Nach einer Einführung vom Gastgeber, dem erfahrenen Asien-Kustos des Museums Dr. Stephan von der Schulenburg, sprach Elke Hessel vom Vorstand des Tibethauses einige Worte zur Begrüßung. Danach erläuterte Bernadette Bröskamp sehr ausführlich die tibetische Kunst im Wandel der Zeit: Ikonographie, Funktion, Stile und Verbreitung. Sie gehörte 2006 zum Vorbereitungsteam der großen Tibet-Ausstellung in der Essener Villa Hügel. Dr. Norbert Deuchert stellte anschließend detailliert den Prozeß einer rituell korrekt entnommenen Füllung und wissenschaftlichen Ergründung bei einer tibetischen Skulptur der Târâ vor, von dem in den 90er Jahren schon einmal durch die Zeitschrift „Mandala“ zu erfahren war. In dieser Zeit war der erfahrene Historiker auch Leiter des Museum Villa Rot bei Ulm, wo er herausragende und originelle Ausstellungen kuratiert hat. Die Bonner Kunsthistorikern Regina Höfer veranstaltete sodann einen Parforceritt durch Phänomene der tibetischen Kunst und chinesisch überfremdeten Gegenwartskultur, der nicht wirklich überzeugen konnte. Erholung gab es dann noch einmal mit Peter Mauch, der seine Sammlung erläuterte und sehr anschaulich und lebensnah auf Fragen der zahlreichen Besucherinnen und Besucher einging.

Im Internet: museumangewandtekunst.de, tibethaus.com.

(1)Tibeter-Teppiche, hrsg. von Hans Hongsermeier mit Beiträgen von Heinrich Harrer, Peter Mauch und Jim Ford, Innsbruck: Pinguin-Verlag/Frankfurt am Main: Umschau-Verlag 1987.
(2)Tibeter-Tepiche, S. 21.

Dienstag, 3. Juni 2014

MoMA PS1 New York zeigt James Lee Byars: 1/2 An Autobiography

photojlbnudewithholdingsnakeskin-small James Lee Byars c. 1970, JLB nude holding snake skin, Courtesy University of California, Berkeley Art Museum and Pacific Film Archive, bequest of James Elliott.

James Lee Byars im Museum of Modern Art New York PS1 (Text engl.)

James Lee Byars: 1/2 An Autobiography
June 15–September 7, 2014
2nd Floor Galleries, MoMA PS1

(Long Island City, NY – April 23, 2014) MoMA PS1 presents the most comprehensive museum survey of James Lee Byars (Detroit, 1932 – Cairo, 1997) organized in North America since his death. The exhibition, which includes documentation and works across a range of mediums and occupies the entire second floor of MoMA PS1, confronts the absence of Byars himself, and more generally highlights the inherently incomplete
summary that a retrospective offers of an artist’s life.

The exhibition James Lee Byars: 1/2 An Autobiography will be on view from June 15–September 7, 2014.
When Byars was 37 years old—then half an average lifespan—he wrote his “1/2 autobiography.” Sitting in a gallery, he jotted down thoughts and questions every time a visitor approached him, and published them afterwards in a book he also titled "The Big Sample of Byars".
Obsessed by the idea of perfection, Byars produced a remarkable body
of work that strove to give form to his search for beauty and truth. Pursuing what he
called “the first totally interrogative philosophy,” he made and proposed art at scales
ranging from the vastness of outer space to the microscopic level of subatomic particles,
in an attempt to delineate the limits of our knowledge while enacting a desire for
something more.

After studying art and philosophy, Byars moved to Kyoto in 1958, where he spent much of
the next decade. Influenced by aspects of Japanese Noh theater and Shinto rituals, Byars
created and performed folded paper works at sites including Japanese temples and New
York galleries, and made fabric pieces that served as costumes to join together two or
more people in public performances. Throughout his career, he also produced a large
quantity of printed books, ephemera and correspondence that he distributed among
friends and acquaintances. Dispersed across a wide geography, they attest to Byars’s
desire to be present—however fleetingly—in different places and times.

Byars lived and worked itinerantly, moving between New York, Venice, San Francisco,
Kyoto, Bern, the Swiss Alps, Los Angeles and the American southwest, eventually choosing
to die in Cairo. Posing his art confoundingly between apparent contradictions—the
monumental and the miniscule, the universal and the personal, the luxurious and the
minimal, the relic and the event, the spectacular and the invisible—Byars heightens the
viewing experience. In the aesthetic interrogations he provokes, he suggests that
perfection may occur not simply at the most evanescent edges of form, but also in the
attenuated moments of attention spent trying to discern it.

The Museum of Modern Art played an important role in Byars’s early career. In 1958, after
having been inspired by a Mark Rothko painting he encountered in his native Detroit,
Byars came to New York and arrived unannounced at MoMA’s reception desk intent on
getting an introduction to Rothko. Instead, he met Dorothy C. Miller, the museum’s first
Curator of Painting and Sculpture, who took an interest in the paper works Byars had been
producing in Japan. Byars convinced her to allow him to mount a brief exhibition in one of
the museum’s stairwells. This event would be remembered as the artist’s first museum
exhibition, and the relationship between Byars and Miller flourished into an extensive
correspondence and gifts to the museum of a number of key performable paper works,
which are included in the exhibition. In 2011, MoMA added important fabric pieces,
ephemera and correspondence with the acquisition of the Daled Collection of American and
European Conceptual Art. In addition to the museum’s holdings, James Lee Byars: 1/2 An
Autobiography features work from private and public collections, and from the artist’s
estate and archives.

The exhibition is co-organized by MoMA PS1 and Fundación Jumex Arte Contemporáneo,
and curated by Peter Eleey, Curator and Associate Director of Exhibitions and Programs,
MoMA PS1; and Magalí Arriola, Curator, Fundación Jumex Arte Contemporáneo; with
Jocelyn Miller, Curatorial Assistant, MoMA PS1; and Javier Rivero, Curatorial Assistant,
Fundación Jumex Arte Contemporáneo.
Support for the publication is provided by The International Council of The Museum of
Modern Art.

JAMES LEE BYARS: PERFORMANCES
Fall, 2014
The Donald B. and Catherine C. Marron Atrium, second floor and other spaces in the
museum
In conjunction with James Lee Byars: 1/2 An Autobiography, the Department of Media and
Performance Art and MoMA PS1 will present a program of performances in the Atrium and
throughout the Museum. Focusing on his performative works from the late 1960s and
1970s, which bring together the genres of drawing and sculpture with notions of the
ephemeral and disappearance, the series honors the close relationship that Byars
entertained with The Museum of Modern Art.
Organized by Ana Janevski, Associate Curator, Media and Performance Art Department,
The Museum of Modern Art, and Peter Eleey, Curator and Associate Director of Exhibitions
and Programs, with Jocelyn Miller, Curatorial Assistant, MoMA PS1.

PUBLICATIONS
The exhibition is accompanied by two publications that introduce new archival material
and scholarship. The first volume—already available—is a sourcebook of photographs and
documents that features extensive interviews from the late 1970s with the artist that have
not been previously published. The second volume serves as the exhibition’s catalog, and
features several critical texts, including curatorial texts by co-curators Peter Eleey and
Magali Arriola; Ana Janevski, Associate Curator in the Department of Media and
Performance at The Museum of Modern Art on Byars’s early performances; art historian
Pan Wendt on the artist’s “costume” and performable fabric works; and Japanese art
historian curator Shinobu Sakagami on Byars' time in Japan. Both books are fully bilingual
English-Spanish, published jointly by MoMA PS1 and Fundación Jumex Arte
Contemporáneo, and distributed by Koenig Books.

ABOUT THE ARTIST
James Lee Byars was born in Detroit, Michigan in 1932 and studied art and psychology at
Wayne State University. Following 1958, the same year as his near-legendary ad hoc
presentation at MoMA, Byars spent the subsequent decade Byars living and working in
Japan where he presented many performances and exhibitions, including “The Performable
Square” in the National Museum of Modern Art, Kyoto, in 1962. In 1964 he was invited to
present three performances at the Carnegie Museum of Art. Byars returned to America in
1967, dividing his time between New York and Los Angeles; by the 1970s he began to
spend increasing amounts of time in Europe. Since that time Byars has been the subject of
numerous gallery and museum exhibitions worldwide, including Stedelijk van
Abbemuseum, Eindhoven; Kunsthalle Düsseldorf; IVAM Centre del Carme, Valencia;
Castello di Rivoli/Museo d’Arte Contemporanea, Turin; The Henry Moore Institute, Leeds;
and Fundaçao de Serralves, Porto. Important posthumous exhibitions include The Epitaph
of Con. Art is which Questions have disappeared?, Kestner Gesellschaft, Hannover (1999);
The Arts Club of Chicago (2000); Life Love and Death, Schirn Kunsthalle, Frankfurt and
Musée d’Art moderne et contemporain de Strasbourg (2004); The Perfect Silence, Whitney
Museum of American Art (2005); I’m Full of Byars, Kunstmuseum Bern (2008).

Samstag, 31. Mai 2014

Zen-Meister Sengai (1750–1837) im Rietberg Museum Zürich

4-Meditierender-Frosch-Meditating-Frog_presse-klZen-Meister Sengai Gibon (1750–1837), Meditierender Frosch (zazengaeru), Tusche auf Papier 40,3 x 53,8 cm, Copyright Idemitsu Museum of Arts Tokyo, zu sehen in Serie 1 der Ausstellung 18.5.-29.6.14.

Museum Rietberg Zürich 18. Mai – 10. August 2014.

Erstmals nach über 50 Jahren sind 40 der berühmtesten Werke des Zen-Meisters Sengai Gibon exklusiv in Zürich zu sehen. Anlass ist das 150-Jahr-Jubiläum der diplomatischen Beziehung zwischen der Schweiz und Japan. Die lichtempfindlichen Bilder werden in zwei Serien je sechs Wochen gezeigt und stammen aus dem Idemitsu Museum of Arts in Tokio, das die die bedeutendste Sammlung von Tuschebildern und Schriftkunstwerken von Gibon Sengai besitzt. Einmalig ist die Gelegenheit, das facettenreiche Vermächtnis des Zen-Meisters und höchst eigenwilligen Künstlers neu zu entdecken, der in seiner Art und expressiven Ausdrucksweise schon zur künstlerischen Moderne gezählt werden kann.(1)

Gibon Sengai war Abt des ältesten, bereits 1195 erbauten, Zen-Klosters in Japan. Im Alter von 62 Jahren zog er sich zurück, um sich ganz der Malerei und Schriftkunst zu widmen, die ihm zur Unterweisung seiner Schüler dienten. Er lehrte also auch mittels Kunst, ein Vorgehen, welches nur wenige buddhistische Meister praktiziert haben. Seine Kunst sollte Kerngedanken des Zen-Buddhismus aber auch der einfachen Bevölkerung näherbringen. Ein Grossteil seiner Bilder gehört denn auch zu den zenkizu, den «Zen-Hilfsmittelbildern» hinter denen eine didaktische Absicht steht.

Im Vergleich zur mittelalterlichen Zen-Malerei, die bezüglich der Beherrschung der Pinseltechnik den semiprofessionellen Status vieler Malermönche des 13. bis 15. Jahrhunderts zu erkennen gibt, strahlen manche Bilder Sengais eine geradezu kindliche Unbekümmertheit aus. Der Gedanke hinter dem Bild und die eigenhändige Bildaufschrift waren offensichtlich von grösserer Bedeutung als eine ausgereifte Darstellung. Stammten die oft mit nur indirektem Bezug zum Bildthema verfassten Aufschriften in der mittelalterlichen Zen-Malerei meist von anderer Hand als die Bilder selbst, ist bei Sengai eine absolute Durchdringung von Wort und Bild erreicht. Auch wenn in der asiatischen Kunstauffassung Chinas und Japans Schrift und Bild mit dem gleichen Werkzeug (Tuschepinsel) geschrieben werden und als absolut gleichrangig gelten, ist die von Sengai erreichte integrale Darbietung doch sehr außergewöhnlich.

Seit den 1950er-Jahren verwendet man allgemein den Begriff zenga, «Zen-Malerei», für eine von Zen-Mönchen geschaffene Kunst, die Text und Bild zu einer Einheit verbindet und ihre Blütezeit vom 17. bis Anfang des 19. Jahrhunderts erlebte. Einen wichtigen Einfluss auf diese Entwicklung hatten die gleichzeitig populären haiga, «Gedicht-Bilder», eine Kombination aus haiku (Kurzgedicht) und ga (Malerei). In beiden Fällen waren es nicht professionelle Maler, sondern entweder Zen-Gelehrte oder Dichter, die ihre in Worte gefassten Gedanken mittels Tuschebildern weitere Bedeutungsschichten hinzufügten. Charakteristisch für zenga und haiga gleichermassen ist eine unprätentiöse, abkürzende Malweise.

Das Haiku des Poeten Matsuo Bashô (1644–1694) über den Frosch, der ins Wasser springt und den Ton, der dabei entsteht, gehört zu den berühmtesten japanischen Kurzgedichten: Eine friedliche Landschaft wird von einem quicklebendigen Frosch in Schwingung versetzt. An das Ohr des Betrachters der imaginären Szene dringt ein platschendes Geräusch. Dann ist wieder Stille. Indem Sengai das literarische Glanzstück nur wenig verändert – er ersetzt lediglich das Wort «Frosch» durch den Namen des Dichters «Bashô» –, erweist er nicht nur dem Schöpfer des Haiku die Ehre, sondern er deutet möglicherweise auch die transzendente Dimension eines geistigen Durchbruchs an.
In "Meditierender Frosch", einem seiner unübertroffenen Meisterwerke, stellt er so die Frage, ob es der Mensch oder der Frosch ist, der verschiedene Sphären durchdringt und zur Einsicht gelangt, unmissverständlich und auf tiefsinnig humorvolle Art. Ein breit dahockender Frosch mit menschenähnlichem Grinsen schaut auf einen Schriftzug, der, um ihn herumgeführt, nicht nur ein wichtiges kompositorisches Element darstellt, sondern auch die vergnügte Ausstrahlung des Froschs erklärt. Sein Sitzen in Meditation ist ohne Anstrengung, er ist eins mit sich und seinem Dasein. Ein Mensch, der dies erreicht, scheint Sengai zu sagen, ist so zufrieden wie dieser Frosch. Die Einsicht in das eigene Wesen führt zur Erleuchtung, nicht die Einhaltung allzu starrer Regeln. Sengai hält uns Menschen verschmitzt den Spiegel hin und zwingt mit liebenswürdigem Nachdruck zur ehrlichen Selbstreflexion.

Indem Sengai frei von jeglicher priesterlichen Überheblichkeit seine eigenen menschlichen Schwächen ohne Scham benennt, wenn er etwa vom Furunkel an seinem Gesäss spricht, das ihn bei der Meditation zum Gedenktag des Inders Bodhidharma, des Gründers des Zen-Buddhimus in China, behindert, baut er mit feinem Humor eine Brücke zum Laien, der sich mit dem Sitzen in Meditation schwer tut.

Zweifelslos als Ikone der japanischen Kunst gilt sein bekanntestes expressives Meisterwerk "Kreis, Dreieck und Quadrat". Unübertroffen in seiner Schlichtheit hat es bis heute Kunsthistoriker zu verschiedenen Interpretationen animiert, unter anderem auch Daisetz T. Suzuki (1870–1966) einen grossen Buddhismus-Gelehrten und Kenner von Sengais Werk, der wesentlich dafür verantwortlich zeichnet, dass bis in die 1980er Jahre im Westen ein regelrechtes Zen-Fieber herrschte. Suzuki interpretierte das von ihm als "Universum" betitelte Bild als Ausdruck von Sengais philosophischer Auffassung der Welt und deutete es als Wasser (Kreis), Feuer (Dreieck) und Erde (Quadrat), wie sie auch in der buddhistischen Architektur des Stûpa die Elemente verkörpern. Die sinnbildliche Darstellung seiner intuitiv erfassten Weltsicht ist zweifellos das Ergebnis einer Eingebung, denn der Pinsel wurde – ohne einmal abzusetzen und neu in die Tusche zu tauchen – in nur einem Atemzug geführt.

Die zeitlos und äusserst modern anmutenden Bilder vermögen die Betrachter je nach Wissensstand, Herkunft und Lebensumständen auf unterschiedliche Art zu erreichen. Deren prägnante Schlichtheit und der feine Humor Sengais, sprechen mit liebevoller Ironie den Kern der menschlichen Existenz an: es strahlt daraus eine tief menschliche Weisheit, die kaum jemanden unberührt lässt. Die zentrale Rolle Sengais verdeutlicht zudem die Antwort eines Abts auf die Frage, wie man Zen studieren könne: «Schauen Sie sich Sengai an. Überall ist Zen.»

1. Bildserie: 18. Mai – 29. Juni 2014,
2. Bildserie: 1. Juli – 10. August 2014


Im Internet: www.rietberg.ch/sengai

(1) Österreichisches Museum für Angewandte Kunst Wien, Sengai 1750-1837, 15.6.-12.7.1964, Katalogtext: Daisetz T. Suzuki, Vorwort: Sir Herbert Read, Tokyo 1961. Diese überhaupt einzige europäische Wanderausstellung wurde zwischen 1961-1964 in Italien, Frankreich, der Schweiz, Deutschland, den Niederlanden, England, Schweden, Dänemark, Österreich und Spanien gezeigt und präsentierte 70 Zenga und 10 Terrakotten. Vgl. auch Shokin Furuta, Sengai: Master Zen Painter, Tokyo u.a.: Kodansha Int. 2000.

Laut Suzuki heißt die Aufschrift:

"Wenn ein Mensch ein Buddha wird, einzig indem er zazen ausübt,
(dann sollte ich, unbedeutender Frosch, der ich bin, schon lange einer sein)."
Zazen ist das förmliche Sitzen in Meditation nach der Tradition des Zen-Buddhismus.

Freitag, 30. Mai 2014

Seine Heiligkeit der 17. Karmapa zu Besuch in Deutschland

Foto-TGR-bis-300514-0371Seine Heiligkeit, der 17. Karmapa, Ogyen Trinley Dorje, im Tibethaus Deutschland, Foto: Thilo Götze Regenbogen

„Ich denke, wir sollten sehr achtgeben und wirtschaftlichen Erfolg nicht mit persönlichem Glück verwechseln. Nur weil wir eine Marktwirtschaft haben, müssen wir nicht in einer Marktgesellschaft leben.“

Zwanzig Jahre mußten vergehen seit Clemens Kubys Film LIVING BUDDHA und eine Fülle von aus politischen Gründen fehlgeschlagenen Versuchen, diesen außergewöhnlichen Menschen in Deutschland zu erleben, bis wir am Mittwoch den 28. Mai Seine Heiligkeit, den 17. Karmapa von Tibet, Ogyen Trinley Dorje (geb. 1985), im Tibethaus Frankfurt am Main begrüßen durften.
Nach einer kurzen Pressekonferenz und einer kleiner Ansprache für seine tibetischen Landsleute im Rhein-Main-Gebiet brachen er und sein Team bereits wieder auf zum Empfang im Kamalashila Institut in Langenfeld/Eifel, dem europäischen Sitz der Karmapas.
Seit gestern gibt Seine Heiligkeit nun Belehrungen über grundlegende Fragen des buddhistischen Pfades, über die verschiedenen vorbereitenden Übungen und schließlich auch für fortgeschrittene Praktizierende. Daran an schließen sich Einweihungszeremonien für verschiedene fortgeschrittene Praktiken des tibetischen Buddhismus. Ab dem 1. Juni wird Seine Heiligkeit dann im Kamalashila Institut lehren, einen dortigen Stupa einweihen, um schließlich seine Reise nach Berlin fortzusetzen, wo er im Bodhicharya Zentrum lehren wird.

Seitdem Seine Heiligkeit im Jahre 2000 aus Tibet geflohen ist, lebt er im indischen Exil in der Nähe seines Mentors, S. H. des 14. Dalai Lama von Tibet und setzt seine Ausbildung als ein hochrangiger Meister der 900 Jahre alten Überlieferungslinie der tibetischen Kagyü-Schule in klösterlicher Atmosphäre fort. Bereits jetzt ist er ein Menschheitslehrer mit großer Reichweite, der Tausende von Schülern unterrichtet und künstlerisch, sozial und ökologisch innovativ wirksam ist. Er hat bereits 2008 und 2011 die USA besucht und ist nun zum ersten Male auch in Europa, wo sein Vorgänger, der 16. Karmapa, bereits zahlreiche Schüler hinterlassen hat, mit denen es nun zu einer mehrtägigen Wiederbegegnung kommt.

Es ist uns kein asiatischer buddhistischer Lehrer bekannt, der, bevor er Deutschland betreten durfte, im englischsprachigen, besonders aber im deutschsprachigen Raum Europas, so viele Buchpublikationen und Filme vorzuweisen hat wie dieser, noch 29-jährige, Seine Heiligkeit, der 17. Karmapa von Tibet. Als forschendes Archiv zur buddhistischen Akkulturation im Westen und aus dem Bestand der Neun Yanas Bibliothek in Raum 1 Hofheim, möchten wir daher unserer aktuellen Berichterstattung eine Aufstellung dieser deutschsprachigen Publikationen von oder über S.H. anfügen, ergänzt um einige Raritäten aus der englischsprachigen Welt:

S.H. der 17. Karmapa 2014: Das edle Herz: Die Welt von innen verändern, Berlin: Edition Steinrich.

S.H. der 17. Karmapa 2012: Stephan Kulle, Karmapa: Der neue Stern von Tibet, Frankfurt am Main: Scherz bei S. Fischer Verlag.

S.H. der 17. Karmapa 2010: Die Zukunft ist jetzt: 108 Ratschläge, um eine bessere Welt zu schaffen, aus dem Englischen übersetzt von Sylvester Lohninger, Edition Mandarava, Gutenstein (Österreich): Sequoyah Verlag.

S.H. der 17. Karmapa 2006b: Der Dreh zu Living Buddha von Clemens Kuby und Bonusmaterial Karmapa im Exil, 77 Min. DVD, München: Kuby Film TV.

S.H. der 17. Karmapa 2006a: Clemens Kuby’s Living Buddha: Die wahre Geschichte, 108 Min. DVD, München: Kuby Film TV.

S.H. der 17. Karmapa 2004c: Augenblicke der Erleuchtung: Die Lehren und Gedichte des 17. Karmapa Ogyen Trinley Dorje, aus dem Tibetischen übersetzt, hrsg. u. komm. von Michele Martin, und Eine kurze Geschichte der sechzehn Karmapas von Dzogchen Ponlop Rinpoche, ins Deutsche übertragen von Svenja Willkomm und Jürgen Manshardt (Gedichte), Berlin: Theseus Verlag.

S.H. der 17. Karmapa 2004b: His Holiness the Seventeenth Gyalwa Karmapa Ogyen Trinley Dorje, Deer Park Calligraphies, Woodstock (New York, USA): Karma Triyana Dharmachakra.

S.H. der 17. Karmapa 2004a: Michele Martin, Lebender Buddha: Der siebzehnte Gyalwa Karmapa Ogyen Trinley Dorje, aus dem Amerikanischen von Karin Petersen, Berlin: Theseus Verlag.

S.H. der 17. Karmapa 2003: Music in the Sky: The Life, Art, and Teachings of the 17th Gyalwa Karmapa Ogyen Trinley Dorje, by Michele Martin. Ithaca (New York, USA): Snow Lion Publications.

S.H. der 17. Karmapa 2001: Gilles van Grasdorff, Die abenteuerliche Flucht des kleinen Buddha: Der Weg des Karmapa in die Freiheit, aus dem Französischen von Stefanie Windfelder, Freiburg u.a.: Herder Verlag.

S.H. der 17. Karmapa 2000: Jean-Paul Ribes und Anne Ribes, Die Flucht des lebenden Buddha: der 17. Karmapa und die Zukunft Tibets, aus dem Französischen von Claudia Steinitz, München: Ullstein Verlag.

S.H. der 17. Karmapa 1996: Klemens Kuby’s Living Buddha: Die wahre Geschichte, 131 Min. VHS, München: Kuby Film TV. Rezension Thilo Götze Regenbogen in: ders., Dialektik des Mitgefühls: Buddhismus und Film, Marburg: diagonal-Verlag 2002, S. 72-76.

S.H. der 17. Karmapa 1994: Clemens Kuby/Ulli Olvedi, Living Buddha: Die siebzehnte Wiedergeburt des Karmapa in Tibet, München: Wilhelm Goldmann Verlag.

Letzte Aktualisierung: 10.6.14.

HIER DER LINK ZU DEN LIVE WEBCASTS:

http://kagyuoffice.org/webcast/

Sonntag, 25. Mai 2014

Der Jawlensky-Arp-Raum im Museum Bahnhof Rolandseck

Foto-TGR-bis-050514-029-klJawlensky-Arp-Raum im Museum Bahnhof Rolandseck 2014 (Ausschnitt mit Colyn de Coters „Die heilige Veronika mit dem Schweißtuch“ [Öl/Lwd., um 1510] aus der Sammlung Rau für UNICEF), Foto: TGR.

Zum 150. Geburtstag von Alexej von Jawlensky (1864-1941) gibt es vielerorts Ausstellungen zu sehen in diesem Jahr, auch in „Raum 1“, Hofheim am Taunus. Hier soll auf einen ganz bemerkenswerten Raum hingewiesen werden, welcher im Arp-Museum Bahnhof Rolandseck im Rahmen der spannenden Ausstellung „Sammlung Arp 2014. Rendenz-vous des amis: Arp, Taeuber-Arp und Jawlensky“ (9.2.-1.6.2014) eingerichtet worden ist und in der dem Thema Figur besondere Aufmerksamkeit gewidmet wurde. In diesem besonderen Raum ist eine goldfarben gestrichene Wand zu sehen, die zwei Zitate von Hans Arp (1886-1966) trägt. Das eine lautet: „Uns schwebten Meditationstafeln, Mandalas, Wegweiser vor. Unsere Wegweiser sollten in die Weite in die Tiefe in die Unendlichkeit weisen.“ Man muß schon in entlegener Fachliteratur bewandert sein, um zu wissen, daß Hans Arp und Sopie Taeuber-Arp sich mit buddhistischen Mandalas und Philosophie befaßt haben. Das schöne Zitat ist ein deutlicher Hinweis darauf, dem aber leider nicht ein einziges der vermutlich noch nie gezeigten Werkbeispiele aus dem Nachlaß beigegeben ist. Dafür aber gibt es an den drei der goldenen Wand gegenüberliegenden Wandflächen eine vorzügliche Auswahl von Jawlenskys Werken (Heilandsgesichter, Abstrakte Köpfe, Grafiken) zu sehen, die den meditativen Charakter des gesamten Ensembles unterstreichen und beleben – eine Leihgabe des Museums Wiesbaden, welches weltweit über das zweitgrößte Konvolut von Werken des Ausnahmekünstlers verfügt.
In der begleitenden schönen Ausstellung zum Thema Turm im Obergeschoß des sehenswerten Museums von Richard Meier sind so herausragende Werke wie Giorgio de Chiricos „Die Archäologen“ (1969) und „Der große Metaphysiker“ (1970) aus der Fondazione Giorgio e Isa de Chirico (Rom) und James Lee Byars‘ „The Golden Tower“ (1982-1992) und „The Figure of Death“ (1986) in Begegnung mit spannenden Werken der Gegenwartskunst zu erleben.
Überhaupt ist dieser Ort am Mittelrhein ein Juwel in der deutschen Museumslandschaft, das immer einen Besuch lohnt! Im Internet: arpmuseum.org.

Zum Tode von Wieland Schmied (1929-2014)

2-format43Prof. Dr. Wieland Schmied (1929-2014), Foto: AP.

Am 22. April ist einer der herausragenden Gelehrten des 20. Jahrhunderts gestorben: der Lyriker und Kunsthistoriker, Lektor und Ausstellungskurator, Schriftsteller und langjährige Präsident der Bayerischen Akademie der Künste, Prof. Dr. Wieland Schmied (85).
Unter seinen epochalen Beiträgen aus dem Forschungszusammenhang von „Raum 1“ sind zuerst zu nennen: „Zeichen des Glaubens, Geist der Avantgarde, Religiöse Tendenzen in der Kunst des 20.Jahrhunderts“, herausgegeben Stuttgart 1980. Diese wichtige erste der beiden großen Überblicksausstellungen von Wieland Schmied zum Katholikentag (Schloß Charlottenburg Berlin, Sommer 1980), welche die Frage nach dem Transzendenten in der modernen Kunst über den kirchenchristlichen Horizont hinaus erweitert hat auch auf den Einfluß Asiens und des Buddhismus, darf nicht vergessen werden.
Die zweite der großen Überblicksausstellungen von Wieland Schmied zum Katholikentag (Martin-Gropius-Bau Berlin 7.4.-24.6.1990), welche die Thematik an Künstlern und Kunstwerken seit 1945 verdeutlichte und inhaltlich den Horizont weiter gespannt hatte zur Frage nach dem Verhältnis von Spiritualität und Gegenwartskunst, gehört ebenfalls in diese Reihe: „GegenwartEwigkeit, Spuren des Transzendenten in der Kunst unserer Zeit“, erschienen Stuttgart 1990.

Der international renommierte Kunsthistoriker legte zudem 2002 sein Grundlagenwerk zu Caspar David Friedrich (1975, 1992) erneut vor, welches in prägnanter Einführung und detaillierten Werkanalysen Modernität, Radikalität und Tiefenbedeutung dieses herausragenden Künstlers verständlich macht und dabei auch die zeitgenössische Rezeption zeigt und bewertet: „Wieland Schmied, Caspar David Friedrich“, Köln: DuMont Verlag 1992/2002. Auch seine mehrbändigen Studien zu Ezra Pound, die zahlreichen, während seiner Führung der Kestner-Gesellschaft Hannover (1963-1973) veranstalteten innovativen Ausstellungen und Kataloge zu Giorgio de Chirico, Alfred Kubin, Richard Oelze und anderen wichtigen Künstlern der ars phantastica sind unvergessen. Sein 1973 erschienenes Buch „Zweihundert Jahre phantastische Malerei“ gilt vielen als Referenzwerk zu dieser epochenübergreifenden Thematik.
Die Fähigkeit von Wieland Schmied, freundlich und bescheiden zurück zu treten und sich ganz auf sein Gegenüber, die Künstler und anderen Gesprächspartner, in seinem von beständiger Arbeit erfüllten Leben einzulassen, zeitigte im Rückblick eine Fülle heute noch und für die Zukunft wichtiger Ausstellungen und Publikationen, wie etwa die zu Mark Tobey. Hervorzuheben ist hier auch die lebenslange Freundschaft mit Friedensreich Hundertwasser, für dessen vielschichtiges Leben und Werk Schmied der wohl wichtigste Zeitzeuge und der verständigste Mentor gewesen ist.

Der 1929 in Frankfurt am Main geborene älteste Sohn des österreichischen Philosophen Walther Schmied-Kowarzik und der baltendeutschen Dichterin Gertrud von den Brincken zog 1939 mit seinen Eltern nach Wien, wo er nach Matura, Jura- und Kunstgeschichtsstudium in der Zeitschriften-Redaktion von „Die Furche“ arbeitete. 1960 wurde er Lektor des Insel-Verlags in Frankfurt und leitete danach die Kestner-Gesellschaft. In dieser Zeit wurde Schmied zum wichtigsten Anwalt des „Phantastischen Realismus“ im 20. Jahrhundert. Nach einer Tätigkeit als Hauptkustos der Berliner Nationalgalerie 1973-1975 leitete Wieland Schmied dort 1978-1986 das Künstlerprogramm des DAAD. Danach wechselte er als Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (1995-2004) nach München. Zudem war er 1980-1999 als Präsident der Internationalen Sommerakademie Salzburg engagiert. Zwischen 1986 und 1994 lehrte er als Professor für Kunstgeschichte an der Akademie der Bildenden Künste in München, 1988-1993 auch als ihr Rektor.

Wieland Schmied war seit 1966 mit der Grafikerin und Fotografin Erika Schmied verheiratet, mit der er zwei Töchter hat und u.a. 2004 den Band „Hundertwassers Paradiese“ herausgab. Er starb an seinem Alterswohnsitz im oberösterreichischen Vorchdorf/Lederau. Der überraschende Tod dieses seltenen Metaphysikers unter den Kunstverständigen ist ein großer Verlust für die spirituell inspirierte Weisheitsüberlieferung in der Gegenwartskunst. In den Bibliotheken und Archiven von „Raum 1“ und in der „Sammlung Thilo Götze Regenbogen“ werden seine Arbeiten, Kataloge, Interviews, Schriften und Korrespondenz kontextbezogen als kulturfeldüberschreitende Zeugnisse bewahrt.

Dienstag, 20. Mai 2014

Zum Tode von Hans-Peter Dürr (1929-2014)

Hans-Peter_DuerrFoto: Peter Fuhrmann 2007.

Neues Denken für eine Welt im Umbruch: Zum Tode von Hans-Peter Dürr (1929-2014)

„Ein Baum, der fällt, macht mehr Lärm, als ein Wald, der wächst. Lasst uns deshalb dem wachsenden Wald lauschen!“
(eine von Hans-Peter Dürr oft zitierte tibetische Weisheit)


Eine der großen Gestalten der Gegenwart ist aus dem Leben gegangen. Hans-Peter Dürr, Quantenphysiker und Philosoph, Brückenbauer zwischen Naturwissenschaften und Spiritualität, Zukunftsdenker und zivilgesellschaftlicher Aktivist, Träger des alternativen Nobelpreises und mit der Wissenschaftler-Vereinigung PUGWASH auch Friedensnobelpreisträger, ist im Alter von 84 Jahren nach langer Krankheit in München gestorben.
Das letzte Vierteljahrhundert seines Lebens war es ihm ein zentrales Anliegen, mit der von ihm gegründeten Initiative „Global Challenges Network“ (GCN) die weltweiten Antworten auf die bedrohlichen Herausforderungen der Gegenwart in einem globalen Netzwerk zu verbinden.

Vordenker der Friedensbewegung
Sein Einfluss auf Kultur und Politik in München, Deutschland und der ganzen Welt war immens. Als Vordenker der Friedensbewegung konnte der Atomphysiker mit wissenschaftlichen Argumenten der Aufrüstung entgegentreten und die Gefahren der Nukleartechnik aufzeigen. Als Netzwerker verband er weltweit Wissenschaftler gegen die US-amerikanische Rüstungsinitiative ‚Star Wars‘ und ihren im Weltraum geplanten Abwehrschild und trug so dazu bei, die Rüstungsspirale zu bremsen. Als wortgewandter Kritiker von gefährlichen technologischen Megaprojekten prägte er das Verständnis von Nachhaltigkeit und Zukunftsforschung. Als Aktivist und Mitgestalter bei ‚Greenpeace‘, zahlreichen internationalen Vereinigungen wie dem ‚Worldwatch Institute‘ oder dem ‚World Future Council‘ gestaltete er den globalen zivilgesellschaftlichen Kampf für eine ‚bessere Welt‘. Als Brückenbauer zwischen Naturwissenschaft und ganzheitlichen Weltbildern arbeitete er mit an der Entstehung eines neuen ganzheitlich-systemischen Weltbildes. Als engagierter Wissenschaftler appellierte er immer wieder an seine Kollegen, Verantwortung zu übernehmen und ihr wachsendes Wissen für die Zukunftsfähigkeit einzusetzen, anstatt die Zerstörung der Welt zu beschleunigen.

Passionierter Grenzgänger
Hans-Peter Dürr bot als Denker, Wissenschaftler, Aktivist und selber Suchender vielen Menschen eine Orientierung und wurde mit zunehmendem Alter immer mehr zu einer moralischen Instanz in einer zunehmend krisengeschüttelten Welt.
Auch wenn er die Grenzen der Physik als akademische Disziplin immer wieder überschritt, sprach der Quantenphysiker und Alternative Nobelpreisträger Hans-Peter Dürr immer auch als Naturwissenschaftler.
Sein Antrieb, Physiker zu werden und insbesondere zu den Atomen, den Atomkernen und Elementarteilchen hinabzusteigen, entsprang nach Krieg und Zusammenbruch dem Wunsch, „zu erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält“. Dass Hans-Peter Dürr auf dem Wege hinunter „ins Innerste der Welt“ nicht nur „Philosophen“ wie dem Nobelpreisträger Werner Heisenberg begegnete, sondern mit Edward Teller auch Kernphysikern, die Atombomben bauten, war nicht seine Absicht. Es war aber Grund und Anlass für ihn, ein „passionierter Grenzgänger“ zu werden. Ihm wurde die Ambivalenz der Forschung deutlich: dass tiefe Einsichten auch unmittelbar zu Kenntnissen führen, die unsere Lebenswelt einschneidend verändern, ja sie zerstören können.
Die Erkenntnisse aus der modernen Quantenphysik, die in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts das naturwissenschaftliche Weltbild revolutioniert haben, jedoch bislang spurlos in unserem Alltagsverständnis von Natur geblieben sind, wiesen für ihn den Weg in die Zukunftsfähigkeit. Dieses „Neue Denken“ mit den darin enthaltenen konstruktiven Gestaltungsmöglichkeiten zu vermitteln – das war sein Anliegen.

Welt als Beziehung
Dies „neue Denken“ bedeutet die Überwindung des materialistischen Weltbilds durch die Erkenntnis der Quantenphysik, dass Materie nicht aus Materie aufgebaut ist. Bei der Suche nach dem „Kern“ der Materie entdecken wir eine Welt, die in der Deutung von Hans-Peter Dürr mehr dem Geistigen ähnelt: eine Welt voller Möglichkeiten – ganzheitlich, offen, lebendig. Auch wir Menschen sind, so Dürr, „nicht Teile einer Wirklichkeit, sondern beteiligt an einer Wirklichkeit. Diese Wirklichkeit wird in jedem Augenblick neu geschaffen, und so bereichert jeder kreative Beitrag von uns die Wirklichkeit unserer Zukunft.“ Hans-Peter Dürr wurde in seinen zahllosen Vorträgen und Schriften nicht müde zu erklären, dass in der Natur alles mit allem auf höchst subtile Weise zusammenhängt und es daher gilt, aus dieser universellen Verbundenheit heraus zu denken und zu handeln. „Wir denken immer noch in den Strukturen des 19. Jahrhunderts und kleben an der Illusion, dass es mit List und Tücke gelingen wird, die Welt in den Griff zu bekommen. Wir haben lange genug an den Ästen gesägt, auf denen wir sitzen. Jetzt wird es Zeit, unseren Platz im Ganzen der Natur neu zu definieren und uns endlich als Teil eines Gesamtprozesses zu verstehen und damit die Chance zu ergreifen, dass jeder und jede von uns einen Teil dazu beitragen kann, das Lebendige lebendiger werden zu lassen.“
Hans-Peter Dürr begeisterte und ermutigte. Er machte Mut zu einem anderen Denken, Mut zu einem anderen Leben. Die Zukunft ist offen, lautete sein Credo – alles ist gestaltbar.

Netzwerke der Zukunft
Ihm gelang es in Vorträgen und Gesprächen, mit seiner bilderreichen Sprache diese abstrakten, von der neuen Physik gespeisten Einsichten verständlich darzulegen und deren Konsequenzen für den politischen und persönlichen Alltag aufzuzeigen. Für ihn war die Zeit reif für einen gesellschaftlichen Wandel. Er selbst wollte aktiv diesen Wandel vorantreiben und gründete 1987 sein ‚Global Challenges Network‘ (GCN e.V.), damals ein fast unverständlicher Namen für eine Initiative. Das Internet steckte noch in den Kinderschuhen und die globalen Herausforderungen waren im Kalten Krieg eingefroren.
Doch Hans-Peter Dürr war Weltenbürger und ein genauer Beobachter. „Es ist ein zunehmender Prozess der Vernetzung von Initiativen und der Kooperation zwischen ihnen zu beobachten. Was entsteht, ist ein lebendiges Netzwerk. Wichtig wird sein sein, ob es uns gelingt, eine „kritische Masse“ zu werden, um wirklich einen Prozess in Gang zu setzen und wir nicht einzelne Rufer in der Wüste bleiben. Diese Lernprozesse sind langsam, aber wir dürfen nicht die Geduld verlieren“.
Deswegen gründete er GCN. Die digitale Vernetzung nahm an Fahrt auf. Aus seiner Vision eines globalen Netzwerkes, das sich den vielen aktuellen Herausforderungen stellt, ist heute die Internetplattform WorkNet:future entstanden – eine stetig wachsende und anschauliche Enzyklopädie von zukunftsfähigen Initiativen und deren Projekten.
Hans-Peter Dürr hat in seinen letzten Lebensjahren diese Verwirklichung seiner Vision begeistert begleitet. Weil er immer unerschütterlich daran festgehalten hat, dass es außerhalb der von Menschen behaupteten Macht und konstruierten Ordnung auf unserem Globus noch etwas anderes gibt: eine realisierbare Vision einer solidarischen, achtsamen Gesellschaft. Lokale und weltumspannende Netzwerke bilden deshalb ein spürbares Gegengewicht zu globalen Irrungen und bereiten den nachhaltigen Umbau unserer Zivilisation vor. Seine Organisation GCN wird weiter an der Sichtbarmachung des globalen Engagements arbeiten.

Ein Pionier der Zukunft ist gegangen. Die Spuren, die er gelegt hat, werden bleiben. „Wenn ich sterbe“, so sagte er kurz vor seinem Tod, „habe ich kein Bewusstsein mehr, aber das, was ich gedacht habe, ist im Hintergrund aufgehoben. Es hat sich mit dem Weltgeist vermengt, hat das Gesamte als Information beeinflusst und steckt darin.“

München, den 19. Mai 2014

Frauke Liesenborghs, Geschäftsführung GCN e.V
Dr. Geseko von Lüpke, Vorstand GCN e.V. / Publizist / Journalist
Dr. Manuel Schneider, Geschäftsführung oekom e.V. und Selbach-Umwelt-Stiftung

Sonntag, 18. Mai 2014

Drei Ausstellungs-Highlights im Frühjahr 2014

Rheinfall_Schaffhausen_Klemm_RGB_pp-klBarbara Klemm, Rheinfall bei Schaffhausen, Copyright Barbara Klemm 2013.

Unter dem bescheidenen Titel „Reisenotizen“ zeigt das Museum Sinclair-Haus in Bad Homburg bis zum 9. Juni eine bemerkenswerte Ausstellung von Barbara Klemm (Jg. 1939) und Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832). Die auf zwei Etagen strikt getrennte Doppelausstellung (Kurator: Johannes Janssen, Direktor des Museums) zeigt im Erdgeschoß die fotografischen Schwarz-Weiß-Ergebnisse (meist 30 x 40 cm groß) der Auseinandersetzung von Barbara Klemm mit den im Obergeschoß gezeigten Skizzen, Zeichnungen und Aquarellen des Dichterfürsten und berühmten Reisenden, welche dann im Begleitheft zur Ausstellung ausschnittweise zusammengeführt werden. Während Goethes Werke von nüchterner Bestandsaufnahme bis romantischer Verklärung des jeweiligen Motivs reichen, gibt die ehemalige Bildjournalistin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hier einen Einblick in ihr umfangreiches Schaffen als Landschaftsfotografin, welches in dieser Ausstellung sich der völlig selbständigen Motivstudie auf Goethes Spuren verdankt. Dabei liegen die Schwerpunkte ähnlich Goethe bei Wolken, Felsen, Bäumen, Mondnächten, Wasserfällen und Architekturdarstellungen. Bei der Tochter des Malers Fritz Klemm wurde der Sinn für Komposition und künstlerischen Ausdruck ebenso früh gefördert wie beim vom Vater angeregten Zeichenunterreicht des jungen Goethe. So wie für diesen und viele andere im 18./19. Jahrhundert Zeichenstift und Tuschkasten noch selbstverständliche Reisebegleiter gewesen sind, repräsentieren die freilich künstlerisch völlig eigenständigen Fotografien von Barbara Klemm auch ein bis zum heutigen Tage gerne genutztes Medium nicht nur für Reisende. Die entdeckungsreiche Ausstellung wird Anfang 2015 von der Kooperationspartnerin, der Klassik Stiftung Weimar, übernommen, was auch daran erinnern sollte, daß zahlreiche der gezeigten Bildmotive beider Künstler in den neuen Bundesländern zu finden sind. Für weitere Informationen siehe auch im Internet: altana-kulturstiftung.de.

Gerresheim_Mond-ueber_Buschgehoelz-1903-klAnna Gerresheim, Mond über Buschgehölz, Radierung, 1903, Copyright Privatsammlung.

Von Liebermann bis Nolde. Impressionismus in Deutschland auf Papier“ heißt die noch bis zum 15. Juni laufende Ausstellung der Internationalen Tage Ingelheim (Kuratoren: Ulrich Luckhardt, Dagmar Lott-Reschke), dem herausragenden Kulturengagement von Boehringer Ingelheim seit 1959. Um es gleich vorweg zu sagen: Werkauswahl, künstlerisch-technische wie stilistische Vielfalt und Raumgestaltung im Alten Rathaus von Ingelheim am Rhein haben weitaus mehr Überraschungen und Seherlebnisse zu bieten, als der etwas angestrengte Titel anzukündigen scheint. Wie eigentlich schon seit langem wird jede der jährlichen Ingelheimer Ausstellungen zu einem besonderen Frühlingserlebnis, welches immer wieder neue Facetten gerade auch zu Themen aufweisen kann, von denen man denken konnte, schon vieles zu kennen. So bietet Ingelheim diesmal zahlreiche Beispiele eines durchaus selbständigen deutschen Impressionismus, einem stilistischen Bindeglied zwischen dem Akademismus des 19. Jahrhunderts und der modernen Malerei des frühen 20. Jahrhunderts, dessen Wurzeln bis zur Epochenschwelle um 1800 zurückverfolgt werden können. Dabei liefern die beiden „Flaggschiffe“ des Ausstellungsprojekts gar nicht mal die herausragenden Exponate, sondern es ist die exzellente Auswahl an weniger bekannten Namen und nahezu unbekannten Werken, durch die diese Präsentation besticht. Neben Lovis Corinth (1858-1925) sind da Ermst Eitner (1867-1955) zu nennen und Arthur Illies (1870-1952), neben Otto Modersohn (1865-1943), dessen Kabinett mir zu „sumpfig“ anmutet, vor allem Anna Gerresheim (1852-1921), Lesser Ury (1861-1931) und Christian Rohlfs (1849-1938). Symbolistische Einflüsse und solche aus dem Jugendstil verbinden sich hier mit atmosphärischen Tageszeiten und teilweise visionären Naturstimmungen. Das Skulpturen-Foyer im Obergeschoß des Alten Rathauses zeigt tiefgründige Plastik von Clara Westhoff-Rilke, darunter Porträtbüsten von Rilke, Vogeler und Dehmel. Eine weitere Überraschung der Ausstellung sind die zahlreichen Beispiele früher Fotodrucktechniken in ausgezeichneter Erhaltung. Homepage: internationale-tage.de.

fritz-bauer-APFritz Bauer, Foto: AP.

Das Jüdische Museum Frankfurt zeigt bis zum 7. September 2014 seine lange erwartete Ausstellung über den Frankfurter Generalstaatsanwalt Dr.Fritz Bauer (1903-1968; Kuratorin: Monika Boll), dem Sozialisten und SPD-Mitglied aus jüdischer Familie, der schon nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten Anfang 1933 ein Jahr lang im Konzentrationslager Heuberg gefangen gehalten wurde und danach für 13 Jahre ins Exil nach Dänemark ging. Dort wurde er als politischer Flüchtling anerkannt, aber als Homosexueller observiert. Er hat sich auch nach seiner Rückkehr in „sachlicher Leidenschaft“ (2, 43) für ein besseres und humanes Strafrecht eingesetzt, war seit dem 11. 2. 1963 Mitglied der Schopenhauer-Gesellschaft und seit dem 19. 11. 1961 der Humanistischen Union geworden, deren Veranstaltungen er besuchte, wie die Ausstellung dokumentiert. Am 14.12. 1966 hielt er im Vortragssaal der Universitätsbibliothek den Vortrag „Schopenhauer und die Strafrechtsproblematik“. Er paßte damit nicht ins damalige Bild, in dem ein Staatsanwalt vor allem die Staatsräson zu vertreten hatte, nach der des Bürgers erste Pflicht der Gehorsam gegenüber der Obrigkeit zu sein hatte. Im sozialdemokratisch regierten Hessen eines Georg-August Zinn stand Bauer jedoch nicht auf verlorenem Posten. Im Jahre 1968 initiierte und leitete er den Frankfurter Auschwitz-Prozeß. Die Ausstellung führt in 17 Stationen durch Bauers Lebenswerk, zu dessen herausragenden Verdiensten auch die Rehabilitation des Widerstands vom 20. Juli zählt. Hinweisen möchten wir bei dieser Gelegenheit auch auf die wichtige Arbeit von Jean-Pierre Stephan (geb. 1965), der im Bulletin des Fritz Bauer Instituts bereits aufschlußreich berichtet hat über die Freundschaft und Korrespondenz zwischen Fritz Bauer und Thomas Harlan (1929-2010), des Romanciers und Regisseurs, der in gewisser Weise Bauers Absichten unterstützte bzw. ihm zuarbeitete dadurch, daß er in den Archiven der Volksrepublik Polen seit 1960 zum Völkermord der Deutschen an den Juden recherchierte und in der Folgezeit insgesamt über 2000 Strafanträge gegen diejenigen Täter stellte, die noch lebten und sich identifizieren ließen, während in der jungen Bundesrepublik Deutschland die Amnestiekampagnen für die ehemaligen Völkermörder aus der Nazizeit liefen. (1) Er war der älteste Sohn Veit Harlans (1899-1964), des Regisseurs von so einschlägig wirksamen rassistischen Hetzfilmen wie „Jud Süß“. „Der unangemessene Umgang der Adenauer-Republik mit der deutschen Schuld war es, was Bauer und Harlan zusammenbrachte.“(1, 37) Bis 1962 war Harlans Täter-Kartei bereits auf 17000 Namen angewachsen, unterstützt von Giangiacomo Feltrinelli (1926-1972). 1967 erschien zudem das in der DDR herausgegebene „Braunbuch: Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik“, welches auch in der Frankfurter Ausstellung zu sehen und in einigen seiner Wirkungen dokumentiert ist, etwa betreffend Adenauers Kanzleramtsminister Hans Globke (1898-1973). Fritz Bauer war einer der ganz wenigen, die von Anfang an gegen die grassierende „Schlußstrich“-Mentalität Front machten. Er gehörte zu den wenigen Generalstaatsanwälten, welche das Angebot der DDR zum Austausch von Beweisdokumenten gegen ehemaligen NS-Verbrecher annahmen. Die spannende Ausstellung im Jüdischen Museum zeichnet mit einer Fülle von Dokumenten, Fotografien und Archivalien, sowie mit einer Folge von Hörstationen, ein gut nachvollziehbares Porträt dieses beispielhaft engagierten Menschen Fritz Bauer.

Quellenhinweise:
(1) Fritz Bauers Briefe an Thomas Harlan: Eine deutsche Freundschaft, von Jean-Pierre Stephan, in: Einsicht 09: Bulletin des Fritz Bauer Instituts, Frankfurt am Main: Frühjahr 2013, S. 36-44. Inzwischen berichtet das Fritz Bauer Institut, daß ihm die Briefe Fritz Bauers aus den Jahren 1962-1968 an Thomas Harlan überlassen worden sind (3, 1).
(2) Die Todesumstände von Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, von Dieter Schenk, in: Einsicht 08: Bulletin des Fritz Bauer Instituts, Frankfurt am Main: Herbst 2012, S. 38-43.
(3) Ausstellung und Publikationen zu Fritz Bauer, in: Einsicht 11: Bulletin des Fritz Bauer Instituts, Frankfurt am Main: Frühjahr 2014, S. 6 ff.

Donnerstag, 17. April 2014

Alternativkulturen im deutschsprachigen Raum Europas 1970-2000

Mary-Bauermeister-All-things-Detail-Foto-TGR-2010-kl-Mary Bauermeister, All things involved in all other things (Detail), Foto: Thilo Götze Regenbogen 2010/2014.

Das Forschungsprojekt ALTERNATIVKULTUREN IM DEUTSCHSPRACHIGEN RAUM EUROPAS 1970-2000 wurde mit der "Berliner Skizze" des Vorhabens am 1. Mai 2011 gestartet und einem ersten Verteiler von Interessenten zugesandt.

Mit Stand von 1. Mai 2014 liegen bisher folgende Publikationen mit Forschungsberichten dazu im EygenArt Verlag vor und können dort bestellt werden:

Reihe FUNDUS, Heft 5: Buddhismus in der DDR als Forschungs- und Sammlungsschwerpunkt der Neun Yanas Bibliothek, Forschungsbericht 1.2012, 16 Seiten mit Abb., geheftet, 29,7 x 21 cm.

Reihe FUNDUS, Heft 6: Reimar Lenz und Hans Ingebrand als Forschungs- und Sammlungsschwerpunkt des Archiv Alternativkulturen, Forschungsbericht 2.2012, 16 Seiten mit Abb., geheftet, 29,7 x 21 cm.

Reihe FUNDUS, Heft 8: Die Sammlung Thilo Götze Regenbogen (STGR), Forschungsbericht 3.2012, 16 Seiten mit Abb., geheftet, 29,7 x 21 cm.

Reihe FUNDUS, Heft 10: Grenzgänge 1980-2008: Kulturfeldkonflikte im Pressespiegel, Forschungsbericht 5.2013, 24 Seiten mit Abb., geheftet, 29,7 x 21 cm.

Reihe PARALIPOMENA, Heft 5: Friedensreich Hundertwasser und Die unendliche Linie von Hamburg 1959, Bremen 2012; Forschungsbericht 4.2013, 20 Seiten mit Abb., geheftet, 29,7 x 21 cm.

Reihe PARALIPOMENA, Heft 7: 33 Notate 1914, eine Lektüre-Empfehlung von TGR, Forschungsbericht 6.2013, 24 Seiten mit Abb., geheftet, 29,7 x 21 cm.

Träger des Vorhabens ist das Raum 1 Forschungsinstitut für Gegenwartskunst in Hofheim am Taunus, Leitung: Thilo Götze Regenbogen.

Die Reihe FUNDUS im EygenArt Verlag publiziert Aspekte der Sammlung Thilo Götze Regenbogen und die Reihe PARALIPOMENA greift Themen wieder auf, die in den Büchern "Dialektik des Mitgefühls" (2002), "Der verschollene Diskurs" (2004) und "Feldbefreier in Kunst, Wissenschaft und Weisheit" (2010) einführend behandelt wurden und die nun im Rahmen des Forschungsprojekts Alternativkulturen weiter verfolgt wurden.

Samstag, 15. März 2014

Alexej von Jawlensky und Pater Jan Willibrord Verkade

Foto-TGR-bis-140314-011aFoto: Thilo Götze Regenbogen. Seit März und noch bis Juni ist in Raum 1 Hofheim die 9. Feldbefreier-Vitrine zu sehen, zum 150. Geburtstag von Alexej von Jawlensky dessen Freundschaft und Korrespondenz mit dem Ex-Nabi und Benediktiner-Pater Jan Willibrord Verkade aus Beuron gewidmet. Wie in meinem Buch Der verschollene Diskurs (2004) nachgelesen werden kann, geht es zwischen den beiden um einen für die Beziehung von Spiritualität und Kunst grundlegenden Streit, bei dem argumentativ Jawlensky nicht mithalten konnte. Wie man aber an seinen Werkfolgen und insbesondere an den Wiesbadener Meditationen der Spätzeit sehen kann, hat er das selbst beauftragte Pensum zur Vollendung gebracht und so etwas wie die Ikonenmalerei des 20. Jahrhunderts geschaffen, während Verkade eine Fußnote seiner Nabi-Zeit geworden ist, aber auch eine Reihe sehr erfolgreicher Bücher geschrieben hat, von denen in der Vitrine drei zu sehen sind.

Gäste mit vereinbartem Besuchstermin wieder gerne willkommen!
Bitte eine Mail an tgr@tgregenbogen senden.

Donnerstag, 20. Februar 2014

1914 Die Avantgarden im Kampf 2014

1914_meidner2klLudwig Meidner, Schrecken des Krieges, 1911, Feder, Pinsel auf Papier, Courtesy Skulpturenmuseum Glaskasten Marl 2014.

Bereits im August 2013 erschien im EygenArt Verlag:
33 Notate 1914.
Eine Lektüre-Empfehlung von Thilo Götze Regenbogen
Edition 7 der Folge PARALIPOMENA im EygenArt Verlag
24 S., 2 Abb., 29,7 x 21 cm, August 2013
in gestempeltem Umschlag, EUR 15.00 zzgl. Versandpauschale EUR 3,00.

Heute wurde eine auf 60 Notate erweiterte Fassung der mit 40 Seiten sehr umfangreichen Lektüre-Empfehlung aus unserer Forschungsarbeit fertiggestellt, die allen Bestellern des Paralipomana-Heftes kostenlos als pdf-Dokument übermittelt wird. Notat 21 ist zugleich die Besprechung der vorzüglichen Ausstellung in der Bonner Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland:

"21.Die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn zeigt in Zusammenarbeit mit dem Pariser Grand Palais eine Ausstellung unter dem Titel „1914. Die Avantgarden im Kampf“ , die vom 8. November 2013 bis zum 23. Februar 2014 läuft. Anhand von ca. 300 Exponaten – Gemälden, Grafiken, Skulpturen, Fotografien u.a. – untersucht die Ausstellung das Schicksal der modernen Künstler im Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erblühte in Europa ein ganzer Strauß künstlerischer Avantgarde-Bewegungen, die im Kampf gegen das Althergebrachte und den Akademismus international neues Terrain eroberten. Während besonders zwischen Deutschland und Frankreich politische Feindschaft propagiert wurde, arbeiteten die Künstler über die Grenzen hinweg so eng zusammen wie nie zuvor.
Der Ausstellungsrundgang beginnt mit bedeutenden künstlerischen Standpunkten der Vorkriegszeit – von Picasso über Malewitsch, Kandinsky, Matisse, Lehmbruck bis zu Brancusi. Anschließend wird die „Avantgarde in Uniform“ porträtiert, denn zahlreiche Künstler zogen zunächst mit Begeisterung in den Krieg. Manche von ihnen – Boccioni, Macke, Marc, Gaudier-Brzeska – bezahlten dafür mit ihrem Leben. Für die Entwicklung der Moderne war der kriegsbedingte Zusammenbruch der internationalen künstlerischen Kooperation eine Katastrophe. Der dritte Teil der Ausstellung berichtet von den schweren Erschütterungen, die der Krieg schon seit dem Ende des Jahres 1914 bei vielen Künstlern auslöste. Existenzielle Erfahrungen von Leid und Zerstörung führten Maler und Zeichner wie Beckmann , Kirchner, Dix, Schiele oder Klee zu neuen bewegenden Themen und bildnerischen Verfahren. Als Abschluß des Rundgangs bieten wegweisende Werke von Duchamp, de Chirico, Mondrian und von Dada-Künstlern Perspektiven für das 20. Jahrhundert.
Sympathisch und überzeugend die entschiedene Haltung der Bundeskunsthalle (Intendant Rein Wolfs) und des renommierten Kurators Uwe M. Schneede, auf hochkarätige internationale Kunst zu setzen, also mit den damals entstandenen Werken selbst das Feld in chronologischer Folge zu akzentuieren, welches mit den Jahren um 1914-1918 gemeint ist. Die begleitende Ausstellung von Jay Winter „Vermißte Söhne: Der Krieg als Akt der Auslöschung“ macht zudem anschaulich, daß es eine Frage von Leben und Tod war, in die Schlachten dieser Zeit eingebunden zu sein und daß es eine Kontinuität der Trauer um die verschwundenen Toten als globales Thema gibt so wie dieser Krieg ein globaler gewesen ist. So macht die Hauptausstellung viele wichtige Tendenzen der Zeit simultan deutlich, ohne in der konkreten Raumfolge Verwirrung zu stiften: die Militanz Einzelner, die Internationale jeweiliger Patriotismen und der Kampf gegen den Materialismus der wilhelminischen Ära; den Zusammenbruch des Kunstsystems ab 1914 selbst auch dadurch, daß wichtige Künstler in Uniform steckten oder ins Exil getrieben wurden; die tiefgehenden Erschütterungen durch das Kriegserlebnis selbst; die exemplarischen Ansätze individuellen Neubeginns nach dem Kriege, dies alles dargestellt „in aller Komplexität an wesentlichen Kunstwerken“ (Schneede). Diese Ausstellung ist in der Auswahl und Einrichtung der Exponate eine kuratorische Meisterleistung. Und als P.S.: Daß der Museums-Shop abgeräumt wurde, ist ebenso wegweisend! "

Mittwoch, 12. Februar 2014

Georg Büchner in Darmstadt

LIMBACH-klAugust Hoffmann (Zeichnung), Anton Limbach (Stich), Georg Büchner, Frontispiz in: Karl Emil Franzos, Georg Büchner, Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß, 1879, Georg Büchner Gesellschaft e.V., Marburg, Foto: G. Schuster. Hier der aktualisierte Newsletter als PDF zum Download: TGR-NL-MathBUeCHNER-doc (pdf, 685 KB) und bitte nicht vergessen:

Am Donnerstag, den 13. Februar um 19 Uhr diskutieren Burghard Dedner , Peter Engels, Matthias Gröbel und Hartmut Holzapfel mit Ludger Hünnekens und Ruth Wagner in einem von Ralf Beil moderierten Podiumsgespräch im Vortragsaal des Staatsarchivs Darmstadt über das Thema: „Ein Museum für Büchner in Darmstadt?“ Drei Tage vor Ausstellungsschluß geht es um die Frage, ob Darmstadt einen dauerhaften Ort zum Gedenken an den berühmtesten und so früh verstorbenen Sohn der Stadt (1813-1837) findet.

Montag, 10. Februar 2014

Der neue Raum 1

Foto-TGR-2014-014Thilo Götze Regenbogen, 3 Werke aus der neuen Ausstellung "Thilo Götze Regenbogen, Der neue Raum 1" (2003-2014), Hofheim, Februar bis Juli 2014. Siehe auch Portfolio 9 dazu im Bereich Publikationen: http://tgregenbogen.twoday.net/stories/665714677/ Besuche bitte per Mail an tgr@tgregenbogen.de vereinbaren.

Mache ich phantastische Kunst?

TGR-WVNr-3990Thilo Götze Regenbogen, WV-Nr. 3390 aus dem sechsten Raum 1 Akzent "Der neue Raum 1", Februar-Juli 2014. Hier PORTFOLIO 9 zum DownloadTGR-PORT-9-Mache-ich-phantastische-K- (pdf, 1,242 KB) Für Besuche in Raum 1 bitte Termin vereinbaren mit Mail tgr@tgregenbogen.de
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