Der Jawlensky-Arp-Raum im Museum Bahnhof Rolandseck

Foto-TGR-bis-050514-029-klJawlensky-Arp-Raum im Museum Bahnhof Rolandseck 2014 (Ausschnitt mit Colyn de Coters „Die heilige Veronika mit dem Schweißtuch“ [Öl/Lwd., um 1510] aus der Sammlung Rau für UNICEF), Foto: TGR.

Zum 150. Geburtstag von Alexej von Jawlensky (1864-1941) gibt es vielerorts Ausstellungen zu sehen in diesem Jahr, auch in „Raum 1“, Hofheim am Taunus. Hier soll auf einen ganz bemerkenswerten Raum hingewiesen werden, welcher im Arp-Museum Bahnhof Rolandseck im Rahmen der spannenden Ausstellung „Sammlung Arp 2014. Rendenz-vous des amis: Arp, Taeuber-Arp und Jawlensky“ (9.2.-1.6.2014) eingerichtet worden ist und in der dem Thema Figur besondere Aufmerksamkeit gewidmet wurde. In diesem besonderen Raum ist eine goldfarben gestrichene Wand zu sehen, die zwei Zitate von Hans Arp (1886-1966) trägt. Das eine lautet: „Uns schwebten Meditationstafeln, Mandalas, Wegweiser vor. Unsere Wegweiser sollten in die Weite in die Tiefe in die Unendlichkeit weisen.“ Man muß schon in entlegener Fachliteratur bewandert sein, um zu wissen, daß Hans Arp und Sopie Taeuber-Arp sich mit buddhistischen Mandalas und Philosophie befaßt haben. Das schöne Zitat ist ein deutlicher Hinweis darauf, dem aber leider nicht ein einziges der vermutlich noch nie gezeigten Werkbeispiele aus dem Nachlaß beigegeben ist. Dafür aber gibt es an den drei der goldenen Wand gegenüberliegenden Wandflächen eine vorzügliche Auswahl von Jawlenskys Werken (Heilandsgesichter, Abstrakte Köpfe, Grafiken) zu sehen, die den meditativen Charakter des gesamten Ensembles unterstreichen und beleben – eine Leihgabe des Museums Wiesbaden, welches weltweit über das zweitgrößte Konvolut von Werken des Ausnahmekünstlers verfügt.
In der begleitenden schönen Ausstellung zum Thema Turm im Obergeschoß des sehenswerten Museums von Richard Meier sind so herausragende Werke wie Giorgio de Chiricos „Die Archäologen“ (1969) und „Der große Metaphysiker“ (1970) aus der Fondazione Giorgio e Isa de Chirico (Rom) und James Lee Byars‘ „The Golden Tower“ (1982-1992) und „The Figure of Death“ (1986) in Begegnung mit spannenden Werken der Gegenwartskunst zu erleben.
Überhaupt ist dieser Ort am Mittelrhein ein Juwel in der deutschen Museumslandschaft, das immer einen Besuch lohnt! Im Internet: arpmuseum.org.
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